Notfallkoffer für die Seele19.09.18

Notfallkoffer für die Seele im Kinderwunsch

 

Emotionaler Notfallkoffer – Selbsthilfe in schwierigen Momenten

Jeder von uns kennt das; Es gibt Situationen, in denen wir von unseren Gefühlen überschwemmt werden.Wenn sie schön und positiv sind, dann können wir das einfach geniessen. Aber wenn sie uns traurig machen, wütend, frustriert oder ratlos… wie gehen wir dann damit um?

Gerade in der Kinderwunschzeit passiert dies sehr häufig. Denn die Achterbahnfahrt zwischen Hoffnung, Zuversicht, Enttäuschung und Tränen vereinnahmt viele Frauen und Paare, vor allem auch dann, wenn es länger geht, bis unser Wunsch erfüllt wird. Sie fühlen sich hilflos und haben oft sogar Angst vor dem nächsten Zyklus und einer möglichen nächsten Enttäuschung. Das trägt natürlich nicht dazu bei, sich gut und stark zu fühlen und locker schon gar nicht mehr….!

Gut gemeinte Ratschläge aus dem Umfeld

Es gibt natürlich viele gut gemeinte Ratschläge von Familie und Freunden, wie z.B. „Denk einfach nicht dran“, „Versuch einfach entspannt zu bleiben, dann klappt es schon“, „Fahrt mal in den Urlaub“ usw. Dann gibt es natürlich auch ganz viele Bücher und Ratgeber zum Thema, mit Meditations-Anleitungen, Entspannungs-Uebungen u.v.m. Das kann durchaus hilfreich sein. Doch manchmal braucht es mehr, etwas anderes oder auch schnelle und unkomplizierte Hilfe. Und wer, wenn nicht wir selbst, könnte uns schlussendlich am besten helfen? Denn wir kennen uns am allerbesten und wissen genau wie wir funktionieren!

Deshalb empfehle ich gerade in der Wartezeit des Kinderwunsches, auch während Behandlungsphasen, einen sogenannten emotionalen Notfallkoffer für sich selbst anzulegen. Den haben wir, wenn gebraucht und gewünscht, immer und jederzeit zur Hand. So, wie ein Medikamenten-Notfallkoffer, zuhause, oder wenn wir verreisen. Sozusagen für jedes Problem, jede Situation eine oder mehrere Lösungen!

Was muss ich mir unter einem emotionalen Notfallkoffer vorstellen?

In diesen imaginären Koffer packe ich „Dinge“, die mir in einer schwierigen Situation helfen. Das können sowohl erprobte Sachen sein, wie auch andere, die ich noch nicht so gut kenne, aber mir vorstellen kann, dass sie helfen könnten. Am besten, Du fertigst eine Liste an, in welcher der Inhalt Deines Koffers aufgelistet ist. Wenn Du dann Hilfe brauchst, kannst Du sie einfach zur Hand nehmen und schauen, was Dich in dem Moment gerade anspricht und Du denkst, dass es Dir helfen könnte.

Was kann Dein Notfallkoffer enthalten?

Z.b. auch ganz konkrete, vielleicht banale Dinge, die Du für Dich tun kannst:

  • Ein warmes Bad nehmen und ein paar Tropfen Lavendelöl dazutun: Das beruhigt und wärmt
  • Eine schöne Wärmflasche auf den Bauch, dazu Schokolade, Kekse oder was anderes Leckeres
  • Sich von der Arbeit freinehmen und stattdessen im Wald spazieren oder lange schlafen
  • Sich mit einer lieben Freundin, einem Freund oder Familienangehörigen treffen oder telefonieren
  • Sich eine tolle Massage oder Beauty-Behandlung gönnen
  • Deine Lieblingsmusik hören, einen schönen Film schauen oder ein Buch lesen
  • Zeichnen, etwas basteln oder sonst etwas mit den Händen tun, wie kochen oder backen z.B.

Wie gehe ich mit den Gefühlen um, die mich so traurig machen – im Notfallkoffer?

Jedes Gefühl, ob wir es als positiv oder negativ bewerten, gehört zun uns und hat seine Berechtigung, sich zu zeigen. Je mehr wir versuchen, es loszuwerden oder zu ignorieren, desto stärker und grösser wird es. Stell Dir ein kleines Kind vor, welches sich den Kopf gestossen hat. Es kommt weinend zu uns und will getröstet werden. Wenn wir dann aber sagen: „Ach, das war doch gar nicht so schlimm… kann doch gar nicht so weh tun…“! Dann fühlt sich das Kind nicht ernst genommen und seiner Gefühle missachtet. Es wird also nur noch lauter weinen und so lange jammern in der Hoffnung, dass wir verstehen und akzeptieren, dass es weh getan hat, dass es erschrocken ist und dass es jetzt einfach unseren Trost und Zuspruch braucht.

 

Seine eigenen Gefühle und sich selbst ernst nehmen

Genauso funktioniert das auch bei uns Erwachsenen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns und unsere Gefühle genauso ernst nehmen und ihnen und damit uns selbst die nötige Zuwendung geben. Wenn ich also enttäuscht bin, wenn es wieder nicht geklappt hat und die Menstruation eingesetzt hat, sollte ich meine Enttäuschung nicht nur ernst nehmen, sondern sie auch trösten und umarmen – und damit tröste und umarme ich mich selbst. Das Gefühl der Enttäuschung wird von mir ernstgenommen und ich gebe ihm die Aufmerksamkeit, welche es verdient hat.

Keine Angst, die Enttäuschung wird deshalb nicht länger bleiben, wenn ich ihr so viel Platz einräume, den sie in dem Moment benötigt. Es ist wie beim Kind; wenn ich es ausgiebig getröstet habe, seine Beule (ob klein oder gross) gekühlt oder gar verarztet habe, ihm Mut gemacht habe und ihm gesagt habe, wie lieb ich es habe; dann, ja dann wird sich das Kind schnell oder viel schneller beruhigen. Denn es fühlt sich verstanden und vollkommen angenommen!

Jedes unserer Gefühle ist ein Teil von uns

Auch unsere Gefühle möchten das von uns! Sie möchten nicht nur ernst genommen werden, sondern ein Teil unseres Lebens sein und den Platz bekommen, der ihnen zusteht. Wenn wir uns ihnen in liebevoller Zärtlichkeit und Mütterlichkeit oder Väterlichkeit https://fruchtbarkeitsmassage.ch/muetterliche-und-vaeterliche-liebe-fuer-dich/ zuwenden können, dann werden sie sich viel schneller beruhigen, besänftigen und einem anderen Gefühl Platz machen. Denn das Gefühl, gut für uns selbst zu sorgen gibt uns Kraft, in vielen schwierigen Situationen und Momenten in unserem Leben. Es stärkt uns so weit, dass wir auf uns und unsere innere Stärke vertrauen können und dabei wissen: Ich selbst bin und kann immer für mich da sein und mir auch selbst helfen!

Denkt auch daran: Genau dies ist es, was uns zu einem wunderbaren Vorbild für unsere zukünftigen Kinder macht! Genau dies ist es, was wir uns für unsere eigenen Kinder wünschen! Dass sie gut für sich sorgen und einstehen können und sich selbst die Wertschätzung geben, die sie verdienen! So, wie auch wir selbst das tun können!

Alles Gut und immer viel Kraft und Mut!

Herzlichst, Roberta

 

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