Eine andere Sicht auf den Büstenhalter13.08.19

Wie gesund sind BH's für uns Frauen

Wie gut und gesund sind BH’s tatsächlich für uns Frauen

Für uns Frauen ist das Tragen eines BH’s ganz normal und meist machen wir uns darüber keinerlei Gedanken. Ausser, er ist zu gross oder zu klein, zwickt, schneidet ein oder ist unbequem. Und dies kann tatsäch- lich öfters vorkommen. Denn nur schon während eines Monatszykluses verändert sich die weibliche Brust. Viele Frauen kennen das: geschwollene, gespannte Brüste, schmerzende und empfindliche Brustwarzen oder auch ein Schweregefühl. Auch mit einer Schwangerschaft, Geburt und der Stillzeit verändern sich die Brüste, genauso wie dann später während der Menopausen-Phase. Es ist also sozusagen ein fast lebenslanges Thema für eine Frau, welches schon mit der Menarche (Beginn der ersten Monatsblutung) startet.

Die weibliche Brust in der Gesellschaft

Es geht in der heutigen Gesellschaft nicht nur darum, welche Bedeutung die weibliche Brust hat, sondern es ist auch sehr individuell, sowohl auf die Frau und/oder den Ort/das Land bezogen, in dem sie lebt.. Man könnte sich natürlich auf die rein körperliche Funktion berufen. Und das ist die Ernährung eines Kindes durch die Frau, bzw. die Milch, die sie nach der Geburt in ihren Brüsten produziert. In vielen Kulturen ist das auch heute noch so und die Brüste einer Frau werden viel weniger sexualisiert betrachtet. Was bei uns allerdings nicht der Fall ist. So stellt der weibliche Busen einen Teil der Sexualität der Frau dar und wird dementsprechend in den Fokus gesetzt. Nicht nur in der Werbung wird uns Frauen suggeriert, wie wichtig ein schöner Busen ist, sondern wir selbst sind meist unzufrieden damit. So kann man auch beobachten, dass immer mehr – und vor allem immer jüngere Frauen – sich einer Brustvergrösserung unterziehen, um dem „Social Media-gängigen“ Schönheitsideal zu entsprechen.

Wofür sind Bh’s eigentlich da?

Der Büstenhalter ist dafür gedacht, wie es das Wort schon suggeriert, den Busen zu halten und zu stützen. Doch ist das tatsächlich und vor allem immer nötig? Spielt es eine Rolle, ob der Busen klein oder gross ist? Oder hat das Alter einen Einfluss? Rein medizinische Gründe gibt es für das Tragen eines BH’s eigentlich keine. Also geht es doch nicht nur darum, den Busen zu halten, sondern ihn auch zu bedecken? Gleichzeitig sollte er aber so in Szene gesetzt werden, dass er sexy und verführerisch ist. Ein Wiederspruch in sich? Natürlich macht es bei einer sehr grossen Oberweite Sinn oder auch beim Sport; und dies vor allem bei Impact-Sportarten wie Joggen, Springen etc. Denn es gibt tatsächlich Frauen, die (mit oder ohne BH) unter Rücken-, und Kopfschmerzen leiden, aufgrund des Gewichts ihrer Brüste. Doch muss so ein BH dann wirklich fast rund um die Uhr getragen werden? Und die noch wichtigere Frage: Muss es denn unbedingt ein Push-Up-BH sein?

Wie ist die weibliche Brust aufgebaut?

Auf lateinisch heisst die Brust Mamma und hat somit eine direkte Verbindung zum eigentlich Sinn der Brüste. Sie besteht aus Fett- und Bindegewebe, sowie den Brustdrüsen, durch die während der Stillzeit über die Brustwarze Muttermilch abgegeben wird. Auf dem grossen und dem kleinen Brustmuskel platziert, erstreckt sie sich etwa von der zweiten bis zur siebten Rippe. Weshalb Brüste so unterschiedlich sind, hat einerseits mit genetischen Faktoren zu tun und wie der Anteil des Fett-, bzw. Bindegewebes aufgeteilt ist. Das Bindegewebe ist auch dafür verantwortlich, ob die Brüste eher hängen oder praller sind. Meist haben Frauen mit einem generell schwachen Bindegewebe auch öfters Dehnungsstreifen an Oberschenkeln und Bauch. Nebst den Brustdrüsen, die in einer traubenförmigen Ansammlung zu den Brustwarzen füh- ren, ist der Lymphabfluss aus den Lymphgefässen äusserst wichtig. So verläuft er einerseits über die Achsellymphknoten, die Lymphknoten des Schlüsselbeins zum Venenwinkel, zwischen den Brustmuskeln an der vorderen Brustwand sowie beidseits des Sternums (Brustbeines). Sinn und Zweck der Lymphknoten ist, dass sie Bakterien, Krebszellen oder andere schädliche Substanzen abfangen, die im Lymphsystem vorhanden sein können.

Weshalb BH’s den Lymphfluss beeinträchtigen

Wenn man sich das mal bildlich anschaut, wo die Lymphabflüsse bei der Frau sind und wo und wie ein BH sitzt, dann sieht man sehr schnell, dass sozusagen auf allen Seiten der natürliche Fluss abgeklemmt wird. Wenn man dazu weiss, wie wichtig ein ungehinderter Lymphabfluss ist, kann man sich vorstellen, dass die Situation nicht gerade ideal ist für uns Frauen. Das heisst, je enger der BH sitzt (dazu meist mit den  Metallbügeln des Push up) und je eingezwängter die Brust ist, desto schlechter kann unser Lymphsystem um die Brust herum arbeiten und seinen Job als Transport- und vor allem Abwehrspezialist uneingeschränkt erledigen. Viele Frauen berichten auch davon, wie befreit sie sich fühlen, wenn sie zuhause oder alleine sind, endlich den BH ausziehen können. Selbst Einschränkungen in der Atmung sind möglich, da das Zwerchfell (unter den Rippenbögen) ebenfalls abgedrückt wird. Auch Magenschmerzen oder Verdauungs- probleme können von zu eng sitzenden BH’s erzeugt, bzw. beeinflusst werden. Genauso wie Rücken-, Nacken-, und Schulterbeschwerden und natürlich Durchblutungsstörungen. Ebenso kann es zu Haut- allergien-, und reizungen durch das Reiben oder Schwitzen bei zu engen und einschneidenden BH’s kommen.

Ein gesunder Umgang mit dem „Büstenhalter“

Was also tun? Den BH ganz weglassen? Auch das ist in unserer Gesellschaft leider keine Lösung. Gerade im Berufsleben kann Frau es sich nicht leisten, ohne den Schutz eines BH’s unterwegs zu sein. Aber natürlich ist es auch in der Freizeit, beim Sport oder anderen öffentlichen Orten eher schwierig sozusagen „ungeschützt“ zu sein. Ungeschützt heisst, man sieht, dass die Frau keinen BH trägt, weil man entweder die „ungehaltenen und unbedeckten“ Brüste oder auch die Brustwarzen sieht. Das kann als Signal (leider) fehlverstanden werden oder man bekommt negative Kommentare zu hören, die Frau als billig oder provokativ abstempeln.

Wichtig ist es erstmal, verschiedene BH’s für verschieden Lebenslagen zu haben. Und das allerwichtigste: Die Grösse muss stimmen. Denn ja, tatsächlich tragen viele Frauen – unglaubliche 40-60% – die falsche BH-Grösse. Dafür lässt man sich am allerbesten einfach mal in einem Unterwäsche-Geschäft beraten und sozusagen vermessen. Mit der richtigen Grösse kann man dann einerseits zuhause das bestehende sortieren oder auch neue und vor allem konfortable und gesunde BH’s kaufen.

Darauf solltest Du achten:

  • Im Alltag möglichst einen weichen BH tragen, der nicht einschneidet und sowohl breitere Träger, als auch einen breiteren Unterbrustteil hat. Keinen Push-Up!
  • Für den Sport eignet sich ein passender und gut stützender Sport-BH. Da lohnt es sich etwas mehr zu investieren.
  • Push-up BH’s solltest Du tatsächlich nur dann tragen, wenn Du vielleicht weggehst, an eine Party etc.
  • Zuhause möglichst keinen BH tragen und nachts schon gar nicht. Dazu raten auch Experten!
  • Wasche Deine BH’s in einem Wäschesäckchen, dann halten sie länger
  • Massiere auch mal das Gewebe um die Brust herum sanft und benutze ein gutes Hautöl für den   gesamten Brustbereich. Das tut nicht nur wohl, sondern hilft auch die Elastizität zu bewahren.
  • Frauen, die während der Menstruations-Phase deutlich grössere Brüste haben, sollten sich für diese Tage einen oder mehrere BH’s kaufen, die z.B. eine Körbchengrösse mehr haben, damit nichts einge- engt ist. Was während der Periode noch wichtiger als sonst ist, denn hier findet auch ein Reinigungs-  prozess statt und das Lymphsystem ist noch mehr gefordert.
  • Wechselduschen kann dabei helfen, das Brustgewebe zu durchbluten, den Lymphfluss zu unter-stützen und ist gleichzeitig auch ein einfaches Straffungsmittel.

Herzlichst Alles Gute

Roberta

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