Luege – Lose – Laufe: 3 Zauberworte als Lebenshilfe29.05.20

Luege - Lose - Laufe: 3 Zauberworte mit Wirkung

Luege – Lose – Laufe: Mit Bedacht und Vertrauen durchs Leben gehen

Jeder von uns kennt diese „berühmten“ drei Worte: Luege, Lose, Laufe. Nicht nur von unseren Eltern sind wir als Kinder darauf trainiert worden, dass man beim überqueren der Strasse vorsichtig ist und eben diese drei Sachen abcheckt, bevor man losgeht. Auch in der Schule haben die meisten von uns Verhaltens-Trainings mit einem Polizisten gehabt. Das Luege – Lose – Laufe wurde uns regelrecht eingebläut, während wir entweder alleine, zu zweit oder in Gruppen am Strassenrand standen und darauf warteten, dass wir nun unsere Fähigkeiten diesbezüglich beweisen konnten. Wenn es gut lief, bekamen wir ein Lob, wenn nicht, wurden wir gescholten und darauf hingewiesen, wie gefährlich es für uns werden könnte, wenn wir uns nicht genau an diese Regeln halten. Das vergisst man wirklich nie mehr! Wie stark verankert das ist, erkennt man dann, wenn man eigene Kinder hat und wie selbstverständlich die 3 „Zauberworte“ hervorholt, wenn’s drauf ankommt.

Drei Zauberworte mit grosser Bedeutung

Das tägliche Leben ist für viele Menschen eine Herausforderung. Für andere sind es gewisse Situationen oder Lebensstationen, die sie (über)fordern. Der Lebensweg geht nicht immer geradeaus. Es gibt Höhen und Tiefen, gerade Strecken und manchmal sogar Labyrinthe. Wir werden begleitetet von Glück, Freude, Höhenflügen, Trauer, Enttäuschung, Ratlosigkeit, Verzweiflung und noch ganz vielen anderen Gefühlen mehr. Schicksalsschläge können sich mit Glücksmomenten ablösen. Wie wir schlussendlich damit umgehen hat auch viel damit zu tun, wie wir es und was wir gelernt haben. Wie es uns z.B. auch von unseren Eltern vorgelebt wurde. Wie ist meine Familie und später meine Freunde, mein soziales Umfeld mit verschiedenen Lebens-Situationen umgegangen? Oft bewegen wir uns in früh erlernten Mustern und handeln auch dementsprechend. Daraus auszubrechen ist nicht immer einfach, denn es erfordert Mut, altbekannte Pfade zu verlassen und Neues auszuprobieren. Die Gewissheit, auf neuen Wegen Glück zu finden, haben wir nie. Doch wir könnten dabei etwas Neues nicht nur am Strassenrand, sondern auch in uns selbst entdecken.

Sich auf sich selbst verlassen können

Der einzig sichere und zuverlässige Hafen in unserem Leben, der sind wir selbst. Auf wen, wenn nicht auf uns selbst können wir uns am allermeisten verlassen? Niemand kennt uns besser, als wir selbst! Denn von der ersten Sekunde unseres Menschwerdens – also schon im Embryonalstadium – bis hinein ins hohe Alter, sind wir der sicherste Felsen für uns. Wir kennen uns sozusagen in- und auswendig. Und doch gibt es im Leben Momente, in denen wir das Gefühl haben, uns selbst nicht mehr (wieder) zu erkennen. Es ist meist dann, wenn wir von uns selbst abweichen, uns sozusagen selbst den Rücken zudrehen. Es ist dann, wenn wir uns selbst keinen Trost und keine Zuversicht mehr spenden können. Wenn wir uns vielleicht selber bestrafen, wenn wir an uns und am Leben (ver)zweifeln und dies uns in unseren Grundfesten erschüttert. Woran sollen wir uns dann noch halten, wie wieder Mut finden, wie den Weg zurück zu uns und wieder zuversichtlich nach vorne, in die Zukunft gehen?

Luege – Lose – Laufe: Einmal gelernt, nie mehr verlernt!

Du kennst sicher auch den Spruch, was man einmal richtig gelernt hat, das vergisst man nicht, bzw. kann es einfach wieder aufleben lassen oder abrufen. Genau das, kannst Du jetzt auf Deine in der Kindheit erlernten Fähigkeiten beim Ueberqueren der Strasse umwandeln. Du fragst Dich jetzt sicher, wie das funktionieren soll und was das „über die Strasse gehen“ mit Deinem Leben oder gewissen Lebenssituationen zu tun hat? Es hat mit Dir zu tun und mit dem, was Du kannst und wie Du wieder zu diesem Vertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten zurückkehren kannst. Du musst Luege, Lose, Laufe nur genau in dieser Reihenfolge machen….

1. Station: Luege

Wenn wir an einem Zebrastreifen stehen und über die Strasse möchten, schauen wir nach rechts, nach links und nochmals nach rechts. So haben wir es gelernt. Sehen wir ein Auto heranfahren? Sollen wir warten oder noch schnell rüberspringen? Wird der Autofahrer für uns anhalten und uns das Zeichen geben, dass wir überqueren können? Es ist keineswegs eine klare Situation. Bestimmt hast auch Du schon oft in den Medien darüber gelesen, dass es gerade auf Fussgängerstreifen oft zu Unfällen kommt, aus diesem unklaren Setting heraus. Denn wenn wir uns jetzt alleine auf das „Luege“ beschränken, müssen wir folgenden Aspekt noch miteinbeziehen. Meine Sicht reicht nur bis zu einem bestimmten Punkt in der Ferne. Wenn es eine Kurve hat, es z.B. dunkel ist oder regnerisch, dann sehe ich nicht allzu weit. Was bedeutet, dass ich die potentielle Gefahr nur bis zu einem bestimmten Punkt erkennen kann.

Luege im übertragenen Sinn

Ich würde Luege auf unser Leben oder gewisse Situationen bezogen damit interpretieren, dass ich das „Luege“ nicht alleine auf das beschränke, was ich tatsächlich sehe, oder wie weit ich sehe. Denn ich werde niemals alles sehen, was eben hinter einer Kurve oder schlechtem Wetter verborgen ist. Das bedeutet also, dass ich mich vielmehr auf mein Wissen, meine Erfahrung und vor allem auf meine Intuition verlassen sollte. Denn alles, was ich mal erlebt und gelernt habe; ob im positiven oder negativen Sinn ist in mir gespeichert und ich kann es auch wieder abrufen und es nutzen. Es ist alles da und in mir.

Meine Selbstkompetenz stärken

Jeder Mensch kennt das; man lernt jemanden kennen, man ist in einer bestimmten Situation und hat sofort ein – nennen wir es Bauchgefühl. Mag ich diesen Menschen, ist er gut für mich. Ist diese Situation für mich positiv oder negativ? Sollte ich bleiben oder gehen? Soll ich klar Stellung beziehen oder lieber „um den heissen Brei herumreden“? Eigentlich wissen wir immer ganz genau, was zu tun ist. Doch wie oft tun wir es tatsächlich? Wir entscheiden nicht aus dem Moment heraus, sondern überlegen ob vielleicht weiter oben hinter der Kurve doch noch ein Auto kommt…. Also konkret ausgedrückt, wir trauen unserem Bauchgefühl nicht. Das heisst wir zweifeln an uns und unserer Selbstkompetenz. Doch wenn ich zu mir stehe, mir vertraue und aus dem Bauch heraus den ersten Schritt tue, dann rufe ich nicht nur mein erlerntes Wissen ab, sondern stärke auch meine Selbstkompetenz!

Lose ist Step No. 2

Das „Lose“ wäre im Strassenverkehr so zu interpretieren, dass ich sozusagen meine Ohren spitze, ob ich irgendwo das Geräusch eines Autos höre, welches ich eben noch nicht sehen kann. Dies wiederum hätte dann einen Einfluss darauf, ob ich noch warte beim überqueren der Strasse, oder losgehe. Nun ist es beim heutigen Krach, gerade in Städten, nicht wirklich einfach das „Lose“ so anzuwenden, wie wir es als Kind gelernt haben. Aber gerade auch in unserem Leben ist das „Lose“ unglaublich wichtig. Denn es hat zwei Seiten. Das hören und zuhören! Wie könnten sogar noch eine dritte hinzufügen. Das gehört zu werden. Alles Fähigkeiten, welche uns immer mehr abhanden kommen und uns gerade deshalb oft im Leben fehlen. Wie gut höre ich selbst wirklich hin? Das kann auf meine eigene Stimme bezogen sein, aber auch auf die von anderen Menschen um uns herum. Denn zuhören ist sozusagen eine Kunst. Es ist unglaublich wohltuend, wenn uns jemand wirklich zuhört. Denn dann werden wir wahr- und ernstgenommen. Es geht beim zuhören nicht darum, zu (be)-werten, oder Ratschläge zu geben. Es geht einzig und alleine ums zuhören. Das gibt uns das Gefühl, mein Gegenüber interessiert sich wirklich für uns und für das, was wir erzählen. So bekommt das „gehört werden“ einen grossen Wert und ist für uns eine Aufwertung. Das Hören ist eine Sinneswahrnehmung und gibt uns die Möglichkeit nebst unserer Intuition – dem „Luege“ – durch genaues hin- oder zuhören, eine Situation, Entscheidung oder Lebensphase besser meistern zu können. Und vor allem, so zu meistern, dass wir ganz bei uns selbst bleiben und in unserem Sinne und zu unserem Wohl entscheiden.

Laufe als dritter Schritt

Wenn wir also Luege und Lose als die ersten beiden Schritte getan haben, erfolgt das Laufe, d.h. ich bewege mich vorwärts. Am Zebrastreifen würde es bedeuten, ich habe mich entschieden – nachdem ich gut geschaut und gehört habe – die Strasse zu überqueren. Es heisst auch, ich habe mögliche Gefahren abgecheckt und die Lage für mich als sicher befunden. Auf unser Leben bezogen heisst das Laufe natürlich auch, dass ich erst in Aktion trete, nachdem ich sowohl meine Intuition, als auch das, was ich über das Hören wahrgenommen habe, befragt und für gut und sicher befunden habe. Das klingt jetzt vielleicht etwas zögerlich und es gibt vielleicht auch Stimmen, die sagen, man kann doch auch spontan etwas entscheiden. Ja, das ist sicher so. Doch hängt es natürlich auch davon ab, wie wichtig und weitreichend solche Entscheidungen sind und welche möglichen Konsequenzen sie für uns haben. Wenn es darum geht, dass ich im Restaurant entscheiden muss, welches Menü ich wähle, kann eine spontane Entscheidung höchstens zur Folge haben, dass es mir nicht so schmeckt. Aber ob mir dann das andere Menü besser geschmeckt hätte, weiss ich ja auch nicht. Wenn es aber darum geht. Wichtige Entscheidungen zu treffen, die einen grossen Einfluss auf uns und eventuell auch auf unsere Zukunft haben, dann ist es sinnvoll, vor dem Laufe; also dem Losgehen, das Luege und Lose einzusetzen.

Im Leben vorwärts denken und laufen

Wichtig dabei ist es, dass wir immer an eine Vorwärts-Bewegung denken sollten. Dabei hilft uns zwar unsere Erfahrung und unser Wissen, aber jede Situation ist dann doch wieder neu. Ich möchte ja weiterkommen im Leben. Ich möchte nicht zurück oder wieder in die Vergangenheit. Wenn ich aus dem bisher erlebten aber etwas gelernt habe, was ich als meine innere Weisheit abrufen kann, dann werde ich auch im Jetzt meine Entscheidungen besser und vor allem für mich passender treffen können und zwar für genau diesen Moment, diese Frage, diese Situation jetzt und heute. Morgen kann es schon wieder ganz anders aussehen.

Ich ermächtige mich die richtigen Entscheidungen für mich zu treffen

Luege, Lose, Laufe: Ich schaue in mich hinein und vertraue meinem Bauchgefühl und meiner Intuition. Ich höre auf mich selbst und wäge meine Entscheidung aufgrund meiner Erfahrung und meines Wissens sorgfältig ab. Erst dann laufe ich los, mit der Sicherheit, in genau diesem Moment die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich ermächtige mich also, für mich ganz alleine nicht nur Entscheidungen zu treffen, sondern auch – und das ist das allerwichtigste – dies aus mir heraus und für mich getan zu haben. Das gibt mir Kraft, Mut und Zuversicht. Und damit kann ich getrost durchs Leben gehen in dem Wissen, auf mich selbst ist immer und jederzeit Verlass!

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Freude auf Deinem Weg und beim Entdecken neuer Wege

Herzlichst, Roberta

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