Adenomyose – Frausein und Kinderwunsch11.05.20

Adenomyose: Ein Leidensweg für die Frau

Adenomyose: Wenn die Gebärmutter leidet

Was eine Endometriose ist, wissen heutzutage immer mehr Frauen; auch diejenigen, die nicht betroffen davon sind. Man liest inzwischen häufiger darüber in den Medien und viele Frauen kennen auch aus ihrem direkten Umfeld Betroffene. In meiner Praxis erlebe ich es auch, dass sich gerade Frauen, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben, häufig Sorgen machen, dass sie vielleicht auch Endometriose haben und dass dies der Grund ist, warum ihnen bisher eine Schwangerschaft verwehrt wurde. Denn Endometriose hat tatsächlich viele verschiedene Gesichter und keinen eindeutigen Verlauf oder ein Beschwerdebild. Das macht es manchmal schwer, sie zu diagnostizieren. Siehe auch mein Blog: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/endometriose-und-kinderwunsch

Eine Adenomyose hingegen ist eher unbekannt. Und doch betrifft auch dieses Krankheitsbild immer mehr Frauen.

Was versteht man unter Adenomyose?

Das Wort Adenomyose ist zusammengesetzt aus den beiden Teilen: Adeno: Drüsen und Myose: degenerative Muskelerkrankung. Was passiert ist, dass Gewebe aus Drüsen der Gebärmutterschleimhaut (dem Endometrium) in das Muskelgewebe (dem Myometrium) der Gebärmutter einwächst. Dabei kann sich die Gebärmutter vergrössern und bis aufs Doppelte oder Dreifache anwachsen. Tendenziell sind vor allem Frauen betroffen, die bereits unter Endometriose leiden, Myome haben und/oder schon eine oder mehrere Geburten hatten.

Die Gebärmutterwand besteht aus drei Schichten. Die äussere Schicht ist eine Art Umkleidung mit Bauchfell, das Perimetrium. Im Inneren gibt es eine dicke Schicht aus Muskelzellen, dem Myometrium und ganz innen liegt eine weitere Schicht aus Schleimhautgewebe, welches Endometrium genannt wird. Das Endometrium ist auch jene Schicht, die sich jeweils mit der Menstruation löst und die Blutung verursacht.

Was können mögliche Symptome sein?

  • Frauen haben starke oder sehr schmerzhafte Monatsblutungen oder Zwischenblutungen
  • Sie leiden unter diffusen Unterleibsschmerzen, die zum Teil auch in Rücken und Beine ausstrahlen
  • Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr kommen häufig vor
  • Probleme mit der Verdauung; Krämpfe, Schmerzen, Blähungen, Durchfall etc.
  • Blasenbeschwerden, die an eine Blasenentzündung denken lassen, aber keine sein muss
  • Müdigkeit, depressive Verstimmungen und Erschöpfung
  • Fertilitätsprobleme

All diese und ähnliche Beschwerden können natürlich auch auf eine Endometriose hinweisen. Denn hier sind die Symptome sehr ähnlich.

Wie kann eine Adenomyose festgestellt werden?

Sowohl Adenomyose, wie Endometriose können zum Teil bei einem Ultraschall entdeckt werden. Auch die Symptomatik kann darauf hinweisen. Doch wie gesagt, kann, muss nicht. Am sichersten ist natürlich eine Laparskopie (Bauchspiegelung). Bei der Adenomyose kann auch ein MRI Auskunft über die aktuelle Situation geben. Ebenfalls Aufschluss über das Innere der Gebärmutter kann eine Gebärmutterspiegelung geben. Dabei wird eine Gewebeprobe gemacht, die zeigt, ob eine Adenomyose vorhanden ist. Je nachdem wird zum Teil sofort oder erst nach einer Gewebeprobe (bei der Adenomyose) eine Laprarskopie und damit einhergehend eine Therapie gemacht, bei der Herde und Verwachsungen entfernt werden.

Was ist die klassiche Behandlung einer Adenomyose?

In den meisten Fällen wird der Frau empfohlen, die Anti-Baby-Pille zu nehmen. Dadurch soll der hormonelle Kreislauf unterbrochen und vor allem die Schmerzsymptomatik gelindert werden. Auch eine Hormonspirale kann angeboten werden. Wie bereits zuvor erwähnt, kann bei Frauen, die z.B. noch einen Kinderwunsch haben, eine Embolisation (Verödung) der von Adenomyose durchsetzten Areale stattfinden. Ein weiterer Therapieansatz ist eine MRI-gesteuerte Ultraschallwellen-Behandlung.

Adenomyose aus ganzheitlicher Sicht betrachtet

Wie und weshalb eine Adenomyose oder auch eine Endometriose entsteht, kann nicht genau festgestellt werden. Sicher ist, dass beide Krankheitsbilder sowohl junge, wie auch ältere Frauen betreffen. In meiner Praxis hatte ich schon oft Frauen zwischen 16 und 25, die nach langer und oft verzweifelter Suche nach Ursachen für ihre äusserst schmerzhaften Zyklen, endlich eine Diagnose erhalten haben. Eine eventuelle Vererbung kann eine Rolle spielen. Das muss nicht zwingend die Mutter betreffen, es können auch eine oder mehrere andere weibliche Verwandte in Betracht kommen.

Auf jeden Fall handelt es sich um einen Stau und eine Blut-Stagnation im Becken. Das Fliessen des Blutes wird – in den meisten Fällen aufgrund von Kälte (aus Sicht der chinesischen Medizin) – erschwert. Auch ein Chi (Lebensenergie)-Mangel kann eine Rolle spielen. Und damit einhergehend sind auch die Nieren betroffen, welche gemäss der TCM, unser Chi speichern. Andererseits kann auch ein Hitzestau und damit eine Austrocknung das Blut vom fliessen abhalten, welches sich dann nicht mehr bewegen kann und sozusagen festsitzt.

Dass eine solche Situation für Frauen jeden Alters äusserst schmerzhaft ist (sowohl phyisch, wie auch emotional), ist gut nachvollziehbar. Jeden Monat Angst zu haben, wie schlimm es wohl diesmal sein wird, ist eine grosse Belastung. Und somit wird auch die Leber, als weiteres Organ davon betroffen. Denn Stress und Schmerzen haben auch hier eine direkte Auswirkung auf unser wichtigstes Entgiftungsorgan.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei Adenomyose?

Bei der Adenomyose und der Endometriose gelten eigentlich die gleichen Ernährungsempfehlungen. Wichtig ist grundsätzlich Lebensmittel zu konsumieren, die frei von Toxinen sind. Also am Besten direkt vom Markt einkaufen und in Bio-Qualität. Milchprodukte sollten so gut wie möglich vermieden werden, denn sie produzieren sehr viel Feuchtigkeit und dadurch verschleimen sozusagen die Säfte und können nicht fliessen. Hingegen sind Sojamilch- und Sojamilchprodukte empfehlenswert. Ebenfalls sollten keine vorgefertigten Menüs mit vielen Zusatzstoffen gegessen werden, sondern frisch gekocht werden. Wenn möglich sollte auch auf Fleisch verzichtet oder es zumindest sehr reduziert werden. Wenn, dann nur Fleisch aus zertifizierter Haltung in Bio-Qualität.

Zu empfehlen sind hingegen: Walnüsse, grünes Gemüse und das Gewürz Safran. Um die Stagnation zu lösen empfehlen sich ausserdem Zitronen, Limonen, Zwiebeln, Kelp Meeresalgen und Irish Moss Algen.

Was kann man sonst noch selber tun bei Adenomyose?

Es gibt einiges, was Du selbst noch für Dich und auch ergänzend tun kannst, wenn Du von Adenomyose betroffen bist. Ich zähle hier einige Aspekte auf. Vielleicht spricht Dich das eine oder andere an, oder Du kennst es bereits.

Alles Gute und Beste auf Deinem Weg

Herzlichst, Roberta

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