Wie weiter nach einer Fehlgeburt23.02.22

Umgang mit einer Fehlgeburt

Sich Zeit lassen nach einer Fehlgeburt

Ein Kind zu verlieren ist immer schmerzhaft. Auch wenn die Schwangerschaft vielleicht nur kurz; ein paar Tage oder Wochen gedauert hat. Denn in jenem Moment, in dem man einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hält, sieht man auch schon die Zukunft vor sich. Es werden Pläne geschmiedet. Man sieht sich schwanger und wie sich alles verändern wird. Man sieht sich mit seinem zukünftigen Kind und wie glücklich man sein wird. Wenn das plötzlich alles vorbei ist, verlieren wir nicht nur unser Kind, sondern wird auch diese Zukunftsvision jäh zerstört.

Noch immer ein Tabu-Thema

Auch wenn Statistiken belegen, dass ca. jede 6. Frau in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft eine Fehlgeburt erleidet, wird immer noch viel zu wenig darüber gesprochen. Gerade deshalb fühlen sich viele Frauen mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer alleine. Oft haben sie das Gefühl, dass nur ihnen so etwas passiert und in ihrem Umfeld nur glückliche Schwangere oder Mütter sind. Auch das Hinterfragen, weshalb gerade mir das passiert, Schuldgefühle oder infrage stellen des weiblichen Selbstverständnisses kommen dazu. Gerade deshalb trauen sich viele Frauen nicht, über ihre Fehlgeburt zu sprechen. Dabei würde gerade das am meisten helfen und bewusst machen, dass niemand mit diesem Schicksal alleine ist.

Mögliche Ursachen einer Fehlgeburt

Aus medizinischer Sicht hat eine auch sogenannte „missed Abortion“ mit genetischen oder chromosomalen Veränderungen beim Fötus zu tun. Auch Fehlbildungen der Gebärmutter, wie z.B. eine Trennwand (einem Uterus subseptus) oder einer zweiköpfigen Gebärmutter (Uterus bicornis) können eine Rolle spielen. Aber auch Infektionen (oftmals unbemerkte), immunologische Prozesse, Gewächse in der Gebärmutter, wie Myome oder Polypen können dazu beitragen, dass eine Schwangerschaft nicht weitergeht. Ebenso sind Gerinnungsstörungen ein möglicher Faktor. Meistens ist der Grund aber unklar. Erst nach 3 Fehlgeburten werden in der Regel weitere Abklärungen seitens der Gynäkologie gemacht.

Und aus der Sicht der ganzheitlichen Medizin?

Ich finde grundsätzlich die Bezeichnung Fehlgeburt nicht richtig. Denn es wird hier von etwas fehlerhaftem ausgegangen. Und das ist es in keinster Weise. Weder ist bzw. war das Kind, das zu uns gekommen ist fehlerhaft, noch sind wir als Mutter es; und ist es auch nicht unser Körper. Deshalb nenne ich diesen Prozess viel lieber „kleine Geburt“. Damit geht es auch um die Wertschätzung das anzuerkennen, was der weibliche Körper geleistet hat und noch leisten wird. Er war bereit für eine Empfängnis und hat das Nestchen zur Verfügung gestellt. Das Kind darin getragen und ihm den bestmöglichen Schutz gegeben. Auch wenn die Schwangerschaft schlussendlich nicht weitergehen konnte, war und ist darin nichts fehlerhaftes. Vergessen wir nicht, dass uns dieses Vorgehen auch aus der Natur bekannt ist. Sei es in der Pflanzen-, als auch in der Tierwelt. Was nicht überlebensfähig ist, wird ganz natürlich nicht weiterentwickelt. Dies nicht nur zum Schutz der Pflanze oder des Muttertiers, sondern auch zur Arterhaltung.

Wie weiter nach einer kleinen Geburt?

Sicher hast Du auch schon gehört, dass man sagt, es daure ebenfalls ca. 9 Monate, bis der Körper wieder da ist, wo er vorher war, wenn eine Schwangerschaft voll ausgetragen wird. Auch bei einer kleinen Geburt sollte man sich genügend Zeit lassen. Schliesslich warst Du ja ebenfalls einige Zeit schwanger. Dein Körper hat sich nicht nur hormonell umgestellt, sondern auch Deine Gefühle. Du warst im „Muttermodus“. Auch wenn die Schwangerschaft nicht weitergehen konnte, kannst Du diesen nicht wie auf Knopfdruck abstellen. Und Du solltest es auch nicht. Sowohl die Hormone, wie auch die Gefühle brauchen Zeit. Nebst der ersten Trauer und des Schmerzes über den Verlust Deines Kindes, kommen auch körperliche Veränderungen auf Dich zu. Vielleicht verabschiedet sich Dein Kind von alleine. Vielleicht aber braucht es etwas medizinische Unterstützung oder auch naturheilkundliche. Auch der körperliche Schmerz benötigt Aufmerksamkeit und Dein Körper liebevolle Zuwendung in diesem Prozess. Nimm Dir dafür genügend Zeit und suche Dir auch, wenn Du das Bedürfnis danach hast, Hilfe und Unterstützung auf Deinem Weg. Das kann ein Gespräch mit einer Vertrauensperson oder auch auf der therapeutischen Ebene sein. Genauso hilfreich können auch körperliche Anwendungen sein, wie z.B. eine Massage, Oesteopathie, Kräuter oder anderes.

Zeit zur Heilung

Ganz wichtig erscheint es mir, nach einer kleinen Geburt für sich genügend Raum zu lassen, damit sowohl Dein Körper, als auch Deine Seele heilen können. Dabei helfen können auch Rituale. Lies hierzu mehr in meinem Blog: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/den-verlust-eines-kindes-verarbeiten-rituale-koennen-helfen/

Manche Frauen möchten am liebsten gleich wieder schwanger werden. Oder haben Angst, dass ihnen die Zeit davonrennt. Das ist zwar verständlich, aber nicht immer sinnvoll. Denn einerseits braucht es den Verarbeitungsweg und andererseits kommt es auf ein paar Monate mehr oder weniger nicht wirklich an. Denn denke daran: Du willst nicht nur schwanger werden, sondern auch schwanger bleiben! Und dafür brauchst Du genügend körperliche und seelische Ressourcen. Deshalb: Nimm Dir Zeit und höre gut auf Deine innere weise Stimme.

Naturheilkundliche Begleitung

Um eine kleine Geburt zu verarbeiten, kannst Du auch mit Kräutern und Pflanzen diesen Prozess unterstützen. Wie z.B. mit folgendem:

. Bachblüten Notfalltropfen-Mischung oder individuell zusammengestellt: für die Seele

. Geranium robertianum (Storchenschnabel) Urtinktur von Ceres: für Trauma und Trauer

. Bellis perennis (Gänseblümchen) Urtinktur von Ceres: für die Heilung der Gebärmutter

. Alchemilla (Frauenmantel) als Tee oder Urtinktur von Ceres: zur ganzheitlichen Harmonisierung

. Schüssler Salze Nr. 1, 2, 5 und 8 in Kombination genommen zur Mineralisierung und zum Aufbau

. Warme Bauch- und/oder Nierenwickel: siehe auch mein Blog: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/was-hilft-um-schwanger-zu-werden/

 

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Heilung und wieder neuen Mut!

Herzlichst

Roberta

Kontakt Dienstleistungen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert