Kinderwunsch und Fruchtbarkeit beim Mann11.04.22

Fruchtbarkeit beim Mann

Männliche Fruchtbarkeit

Zum Kinderkriegen gehören bekanntlich zwei..! Und doch sind es vor allem die Frauen, die etwas unternehmen, wenn es nicht klappt mit dem schwanger werden. Sie sind es auch, die sich meistens dafür verantwortlich fühlen. Obwohl gemäss aktuellen Studien beide gleich von Fruchtbarkeitseinschränkungen betroffen sind. Zu 30% liegt die Ursache beim Mann, zu 30% bei der Frau und zu ca. 20% bei beiden gleichzeitig. Die restlichen 20% gehen auf das Konto der unerklärten Ursachen.

Immer mehr Paare betroffen

In der Schweiz ist ca. jedes 5. Paar von Fruchtbarkeitsproblemen betroffen. Weltweit ist es gemäss dieser Statistik jedes 6. Paar. Man spricht von Infertilität, wenn sich nach ca. 1 Jahr ungeschütztem Geschlechtsverkehr noch keine Schwangerschaft eingestellt hat. Meistens ist es so, dass die Paare zu Beginn des Kinderwunsches noch sehr entspannt und zuversichtlich sind. Es wird kaum in Frage gestellt, dass es nicht klappen könnte, mit dem Baby. Wenn die Monate aber dann vergehen und der Schwangerschaftstest immer negativ bleibt, sind vor allem die Frauen zunehmend gestresst. Sie beginnen nicht nur ihren Körper eingehender zu beobachten, sondern auch zu bewerten. Und dies meist negativ, da er ihnen ja ihren sehnlichsten Wunsch verwehrt.

Wie geht der Mann damit um?

Männer gehen grundsätzlich entspannter mit dem Thema um. Das hat verschiedene Gründe. Einerseits sind sie nicht mit dem monatlichen zyklischen Geschehen konfrontiert, welches sich im Körper einer Frau abspielt und haben dementsprechend eine gewisse Distanz dazu. Andererseits haben sie keine „Deadline“, was das biologische Alter anbelangt. Denn ein Mann kann grundsätzlich auch noch mit 50 oder 60 Jahren Vater werden. Somit sind die Männer was den Zeitplan anbelangt, viel weniger gestresst. Das ist einerseits gut, denn sie können oftmals ihre Partnerinnen auch beruhigen und ihnen Zuversicht vermitteln. Aber manchmal kann dies gerade für die Frau auch schwierig sein, da sie sich nicht wirklich verstanden fühlt von ihrem Mann.

Wie siehts mit der männlichen Fruchtbarkeit aus

Männer sind mit dem Einsetzen der Pubertät zeugungsfähig. Wobei auch bei Ihnen die Fruchtbarkeit – wie auch bei den Frauen – zwischen 20 und 30 Jahren auf dem Höhepunkt ist. Mögliche Ursachen für eine eingeschränkte oder sogar komplett ausgeschlossene Fertilität können folgende sein:

. verminderte Spermienqualität (Menge, Form, Geschwindigkeit)

. verminderte Spermienproduktion (aufgrund von Erkrankungen oder Verletzungen)

. Mumps in der Kindheit (kann die Hodenfunktion nachhaltig beeinträchtigen)

. Blockierte Samenleitern

. Hormonelle Störungen

. Genetische Erkrankungen

. Immunologische Reaktionen

Wann sollte der Mann zum Arzt?

Aufgrund der Tatsache, dass der unerfüllte Kinderwunsch bei beiden Partnern eine gleich grosse Ursache haben kann, ist es sinnvoll, wenn der Mann gleichzeitig mit der Frau die ersten Abklärungen macht. Am besten gleich bei einem Urologen, der nicht nur ein Spermiogramm veranlasst, sondern auch alle weiteren möglichen Faktoren überprüft, die zu Infertilität führen können.

Viele Männer scheuen sich davor, weil sie sich einerseits genieren von einem Urologen so intim untersucht zu werden. Aber hauptsächlich steht im Vordergrund die Angst, dass sie schlechte Werte bekommen, was ihre Zeugungsfähigkeit anbelangt. Sie verbinden diese dann oftmals mit mangelnder Potenz und haben das Gefühl einfach kein richtiger Mann mehr zu sein.

Was kann Mann tun, um die Fruchtbarkeit zu verbessern

Ob nun der Besuch beim Urologen eine Diagnose nach sich zieht, oder nicht, der Mann kann selbst einiges dafür tun, seine Fertilität zu verbessern. Der Reifeprozess der Spermien dauert ca. 3 Monate; das heisst, die Spermien werden also immer wieder neu gebildet. Im Gegensatz zur Frau, bei der die gesamte Eizellenanlage bereits vorgeburtlich angelegt ist und dementsprechend auch mit ihr altert.

Ein gesunder Lebensstil kann also eine gesunde und starke Spermienproduktion begünstigen. Dazu gehört z.B. folgendes:

. gesunde Ernährung mit möglichst wenig tierischen Produkten (Oestrogenüberschuss)

. regelmässige Bewegung, optimalerweise an der frischen Luft; auch Yoga unterstützt

. genügend und erholsamer Schlaf

. Akupunktur und chinesische Kräuter

. weder Handy noch Laptop auf dem Körper tragen bzw. auflegen; möglichst auch nicht im Schlafzi

. Plastik und Pet vermeiden (siehe mein Blog: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/petplastik-was-macht-das-mit-uns/)

. Vitamine und Mineralstoffe ergänzen. Am besten mit einem Naturheilpraktiker abklären

Als Paar den Kinderwunschweg gehen

In meiner Praxis höre ich oft von den Frauen, dass ihre Partner medizinischen Abklärungen gegenüber eher abgeneigt sind. Meist aus obengenannten Gründen. Manche Frauen haben dafür Verständnis und möchten ihren Partner nicht unter Druck setzen. Auch wenn sie selbst darunter leiden, suchen sie nach Erklärungen dafür. Wie z.B.: „Mein Mann hat im Moment grad sehr viel Stress bei der Arbeit.“ „Er ist beruflich viel unterwegs.“ „Er ist ja sonst ganz gesund und fit.“ „Er hat schon Kinder aus einer früheren Beziehung.“ „Er geht nicht gerne zum Arzt.“

Häufig kommt auch das Argument zur Sprache, dass Frauen Angst haben, wenn sie ihren Partner zu oft mit dem Thema „behelligen“, er vielleicht irgendwann sagt, dass er unter solchen Umständen keine Kinder möchte. Dabei sollte der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind, doch auch den gemeinsamen Weg voraussetzen. Miteinander durch alle Höhen und Tiefen gehen und mögliche Hürden gemeinsam nehmen und meistern. Das wichtigste dabei ist es vor allem, einander zu unterstützen und natürlich auch Verständnis für die Sorgen und Aengste des anderen zu haben. Es ist deshalb nicht nur äusserst wichtig, miteinander zu kommunizieren, sondern dies auch konstruktiv zu tun. Ein paar Ideen dazu in meinem folgenden Blog: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/kommunikation-im-kinderwunsch/

Alles Gute und viel Glück!

Herzlichst

Roberta

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