Vom Umgang mit der Angst in der Schwangerschaft17.06.19

Vom Umgang mit der Angst in der Schwangerschaft

Endlich schwanger – Doch die Angst ist nicht vorbei!

Viele Frauen kennen dieses Gefühl: Endlich hat es geklappt mit dem schwanger werden. Aber dann ist es noch lange nicht so, dass man einfach entspannt ist und das Wunder unbelastet geniessen kann. Die Angst ist und bleibt ein ständiger Begleiter.

Meist hat dieses Gefühl natürlich eine Vorgeschichte. Sei es, dass man sehr lange auf sein Wunschkind warten musste und deshalb noch unsicher ist. Man traut sich kaum, sich wirklich darüber zu freuen. Auch bei den Frauen, die vielleicht schon ein-, oder mehrmals ein Baby gehen lassen mussten und nun Angst haben, dass es wieder passieren könnte. Natürlich können auch andere Umstände dazu führen, dass Frauen ängst- lich sind und kaum abschalten können. Gesundheitliche Probleme, finanzielle, berufliche oder familiäre Schwierigkeiten können ebenfalls dazu beitragen, dass die Angst vor oder während der Schwangerschaft die Freude und Unbeschwertheit darüber übertönt.

Man hatte es sich doch so schön vorgestellt

Bei den meisten Frauen und Paaren mit Kinderwunsch stand zu Beginn die Vorstellung darüber, wie es dann sein könnte und sein wird, wenn das Baby sich ankündigt. Ueberraschung, Glück und einfach ganz viel und vor allem unbeschwerte Freude! Dass man selbst davon betroffen sein könnte, länger auf sein Baby warten zu müssen oder mit vielen, schmerzhaften Rückschlägen umzugehen gezwungen sein könnte, daran denken die wenigsten. Was das mit uns macht, ist, dass man sich selber ständig hinterfragt, was denn falsch ist bzw. man falsch macht? Nicht nur, dass die Unsicherheit und Ratlosigkeit wächst; meist verliert man auch das Vertrauen in sich und seinen eigenen Körper, der nicht das tut, was er tun sollte. Man wünschst sich eine Schwangerschaft, wie sie im Buche steht, oder zumindest, wie in den Hollywood-Filmen….

Die ersten Schritte mit der Angst in der Schwangerschaft

Ich höre oft von Frauen, dass sie bei einem positiven Schwangerschaftstest erstmal ungläubig und zurückhaltend sind. Sie trauen der Sache einfach noch nicht so ganz…! Es könnte ja immer noch etwas passieren, schiefgehen. Man weiss und liest ja überall, dass die ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft noch unsicher sind. Das bedeutet, bis dahin heisst es erstmal abwarten, sich vor allem noch nicht so richtig einlassen und freuen. Denn wenn es dann doch anders kommen sollte, dann ist man zumindest gewappnet. Aber ist das auch so? Meist wird aus einer frühen Schwangerschaft auch ein Geheimnis gemacht, sowohl im familiären und beruflichen Umfeld, wie auch im Freundeskreis. Denn man möchte es erst mitteilen, wenn es dann wirklich sicher ist und die ersten 3 Monate vorbei. So versuchen die meisten Frauen auch jedwelche Anzeichen oder andere Verhaltensweisen zu vermeiden, die im privaten, wie geschäftlichen Umfeld zu Spekulationen führen könnten.

Dein Baby verdient es, dass Du Dich freust

Die Angst ist natürlich verständlich und nachvollziehbar. Doch gleichzeitig ist es auch schade, dass man so die ersten Wochen einer Schwangerschaft nicht wirklich geniessen kann. Dein Baby hat den Weg zu Dir und Deinem Partner gefunden und ist da. Es macht sich bemerkbar, indem sich Dein Körper verändert. Du empfindest emotionale Höhen-, und Tiefflüge und Deine Gedanken schlagen Purzelbäume. Versuche trotz aller Aengste, Dich auf Dein Kind einzulassen. Und zwar nicht nur 50%, sondern 100%! Die Enttäuschung, sollte sie dann doch eintreffen, wird genau gleich gross und stark sein. Aber Du hast Dich zu 100% für Dein Baby zur Verfügung gestellt und Dich genauso zu 100% auf es eingelassen. Es braucht Dich jetzt und Deine mütterliche Liebe und Fürsorge. Genauso wie auch später in der Schwangerschaft, wenn die ersten 12 Wochen vorbei sind. Ebenso während der Geburt und auch wenn es dann mal auf der Welt ist. Deine mütterliche Verantwortung beginnt ab jenem Moment, in dem Du feststellst, dass dieses kleine Wesen da ist und in Dir wächst. Und sie wird Dich ein Leben lang begleiten, denn die Mutterliebe hat zwar einen Anfang, aber kein Ende…!

Wie kann ich mit der Angst umgehen ?

Zuallererst darf man sicher sagen, dass jede Frau, die sich ein Baby wünscht, sich auch das allerbeste für ihr Kind wünscht. Sie möchte ihm die beste Mutter sein. Es lieben, behüten und sicherstellen, dass es ihm gut geht und ihm nichts passiert. Deshalb habe viele Frauen auch ein schlechtes Gewissen und machen sich Sorgen darüber, dass sie aufgrund ihrer Aengste vielleicht nicht dass Beste für ihr Kind geben können. „Spürt mein Kleines, dass ich Angst habe?“ „Schaden meinem Baby meine Aengste?“ Diese und weitere, ähnliche Fragen stellen sich schwangere Frauen in der Frühschwangerschaft. Doch darüber kann ich Dich auf jeden Fall beruhigen. Denn das ist wirklich sehr weise – wie so vieles von Mutter Natur – so eingerich- tet, dass unser Baby auf jeden Fall geschützt ist. Wie das Wort „Gebärmutter“ schon so schön aussagt, bedeutet es wirklich, dass Dein Kind darin in einem mütterlich, bemutternden Milieu ist. Auch durch das Fruchtwasser noch zusätzlich gepolstert und sehr gut geschützt. Doch es braucht nicht nur Deine Gebär- mutter, als wärmende, nährende Höhle, in der es wachsen kann bis zur Geburt, sondern es braucht auch eine Verbindung mit Dir auf der Herzensebene. Dein Herz und Deine Gebärmutter sind miteinander verbunden. Lies hierzu auch meinen Blog: Die zwei Herzen einer Frau https://fruchtbarkeitsmassage.ch/die-zwei-herzen-einer-frau/ Des weiteren kannst Du Dir verschiedene Strategien überlegen, bzw. aus- probieren, die Dir dabei helfen können, mit Deinen Aengsten umzugehen:

  • Nimm Dir jeden Tag Zeit, um mit Deinem Baby in Verbindung zu treten. Lege dabei die Hände auf Deinen Bauch und sprich mit dem kleinen Wesen. Erzähl ihm von Dir, wie es Dir geht, wie sehr Du Dich darauf freust, dass es da ist und dass Du es sehr liebst. Du kannst ihm auch sagen, dass Du unsicher bist, oder Angst hast, weil Du es nicht wieder verlieren möchtest. Aber dass Du jede Minute mit ihm geniessen möchtest. Vielleicht hat ja auch Dein Partner Zeit dabei zu sein und mitzumachen. Denn es ist ja Euer gemeinsames Kind und es braucht Euch beide!
  • Du kannst auch ein kleines „Tagebuch“ anlegen, in welches Du und auch Dein Partner Eure Gedan- ken, Aengst, Sorgen, aber auch die Vor-Freude über Euer Kind schreiben oder zeichnen könnt. https://fruchtbarkeitsmassage.ch/verantwortung-und-belastung-im-kinderwunsch/
  • Versuche genügend auszuruhen und Dinge zu tun, die Dir gut tun! Die Natur ist immer sehr nährend und beruhigend. Ein Spaziergang im Wald, am See oder wo immer Du gern bist.
  • Falls Du Erfahrung mit Meditation hast, ist auch das eine gute Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Auch wenn Du das nicht hast, kannst Du mit schönen und positiven Bildern arbeiten, die Dir ein gutes und stärkendes Gefühl geben. https://fruchtbarkeitsmassage.ch/mit-visualisieren-koerperliche-veraenderungen-erleben/
  • Sanfte Bewegung, wie z.B. Yoga, Schwimmen oder spazieren können ebenfalls dazu beitragen, dass Du Dich besser und ruhiger fühlst. Und auch Dein Körper sich entspannen kann.
  • Wenn die Aengste Dich übermannen und Du spürst, wie Du immer angespannter wirst, versuche Dich auf Deinen Atem zu konzentrieren. Atme ganz ruhig und gleichmässig und stell Dir dabei vor, wie Du mit jedem Atemzug ruhiger wirst. Wie Du die Angst von Dir und Deinem Baby wegatmest und wie Du mit jedem Einatmen Zuversicht, Licht und Freude einatmest.
  • Das allerwichtigste ist: Für Dein Baby bist Du das Universum! Du bist das Zentrum, die Beschützerin, die Ernährerin und die allumfassende Mutter. Dein Baby liebt Dich bedingungslos, von der allerers- ten Sekunde an. Versuche diese Liebe einfach anzunehmen, in Dein Herz zu lassen und zu spüren. Du wirst sehen, wie viel einfacher es für Dich sein wird, dass auch Du selbst Deinem Kind diese bedingungslose Liebe geben und Dein Herz weit öffnen kannst.

Viel Kraft, Mut und Zuversicht und ganz viel Liebe

Roberta

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