Aus der Sicht eines Mannes – Langjähriger Kinderwunsch bis zur Eizellspende14.08.12

Kinderwunsch Erfahrungen 2007 bis 2012

Wir hatten uns recht spät im Leben kennengelernt – mit 45 und 37 Jahren. Von Anfang an wünschten
wir uns ein Kind. Nach etwa einem Jahr wurde uns deutlich, dass dies trotz der jungen Liebe vielleicht
nicht ohne weiteres möglich sein würde: Monat für Monat wuchs die Enttäuschung, wenn bei meiner
Liebsten die Periode doch wieder einsetzte. Nach einem Jahr – im Sommer 2007 – ging ich deshalb
auf Vermittlung des Hausarztes zu einem bekannten Spezialisten um meine Fruchtbarkeit abzuklären.
Die Untersuchung ergab, dass aufgrund meiner Spermaqualität eine Schwangerschaft auf natürlichem
Weg zwar nicht ganz ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich sei. Bei meiner Partnerin dagegen
schien alles ok zu sein.

Neue Wege für den Kinderwunsch gehen

Wir beschlossen noch im gleichen Jahr, unserem Glück auf die Sprünge zu helfen und einen Versuch mit
Invitro zu machen. „Ich würde mir hinterher grosse Vorwürfe machen, wenn ich nicht alles ausprobiert hätte“, sagte meine Partnerin. So liessen wir uns auf einen Prozess ein, der nicht weniger als fünf Jahre
dauern sollte. Inzwischen ist meine Liebste im neunten Monat schwanger und wir freuen uns auf das Baby,
das in diesen Tagen auf die Welt kommen wird.

Invitro ist keine einfache Sache für die Beteiligten. Die hormonellen Behandlungen sind sehr belastend
– körperlich und auch seelisch. Noch belastender ist die Enttäuschung, wenn die Behandlung trotz aller
guten Vorbereitung und aller positiven Energie doch nicht erfolgreich ist. Und das vielleicht mehrmals
hintereinander. So ging es uns. Wir haben in vier Jahren sechs erfolglose Invitro-Versuche (ICSI)
durchgemacht. Es war jedesmal hart, die Enttäuschung zu erleben. Die Behandlung geht zudem sehr
einseitig zulasten der Frau: Sie muss alleine die Medikamente schlucken und Spritzen setzen, sich den
Untersuchungen aussetzen etc. Stimmungsschwankungen und ein Mangel an sexueller Lust können damit
einhergehen, was natürlich den Paaralltag auch belasten kann.

Die Begleitung der Fruchtbarkeitsmassage und Ritualen

Während der folgenden 2-3 Jahre war für uns die Begleitung durch Frau Roberta Cella sehr wichtig!
Sie hat uns beide intensiv beraten und uns gelehrt, die Behandlungen mit unserer ganzen positiven
Energie , mit starken Bildern und schönen Ritualen zu begleiten. Das ist kein Hokuspokus, sondern
es hilft, sich ganz positiv auf dieses gemeinsame Projekt zu konzentrieren und vor allem auch, dieses
Erlebnis intensiv miteinander zu teilen. So war die Zeit der Invitro-Versuche für uns auch eine gute
gute und verbindende Zeit als Paar.

Zweimal waren wir bei einer Ärztin in Behandlung, dann bei einem anderen spezialisierten Arzt. . Bei
der ersten Ärztin fühlten wir uns nicht sehr wohl. Wir erhielten wirklich nur sehr wenig Information zur bevorstehenden Behandlung und erlebten von der Aerztin wenig menschliches Interesse. Vor allem stellten
wir beim neuen Arzt fest, dass es auch mit weniger belastenden Hormongaben möglich ist, eine ICSI
durchzuführen. Dass es bei uns so häufig scheiterte hatte damit zu tun, dass nicht nur mein Samen ein
unsicheres Ausgangsmaterial war, sondern dass gleichzeitig auch meine Partnerin auf die hormonelle
Stimulation hin nur wenige Eizellen bildete, so dass jeweils nur ein bis zwei Embryonen für den Transfer
zur Verfügung standen. Nach dem fünften Versuch riet der Arzt von weiteren Versuchen ab und empfahl
uns, stattdessen über eine Eizellenspende nachzudenken. Wir versuchten es trotzdem ein weiteres Mal mit
ICSI. Dann entschlossen wir uns nach langer Bedenkzeit für eine Eizellspende in Spanien, die num zum
Erfolg geführt hat.

Der schwierige Schritt zur Eizellenspende

Warum wir mit diesem Schritt zögerten? Natürlich vor allem deshalb, weil damit eine unbekanne dritte
Person ins Spiel kommt. Unser Baby wird genetisch auch von einer Fremden abstammen. Wir werden
das unserem Kind einmal erklären wollen und müssen. Auch ein paar von unseren engsten Freunden
wissen Bescheid. Wir sind aber heute absolut sicher, dass das Kindchen, das jetzt im Bauch meiner
Partnerin heranwächst, einfach unser Kind sein wird. Und dass es bei uns ein gutes Zuhause haben wird.
In dieser Gewissheit haben wir uns für die Eizellenspende entschieden, und schon jetzt beschäftigt es uns
kaum mehr, dass unser Kind eine so ungewöhnliche Vorgeschichte hat – wir freuen uns einfach auf sein
Kommen. Und haben natürlich Respekt vor all den Veränderungen, die es in unser Leben bringen wird.

Peter S.

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