Wie wichtig die Atmung beim unerfüllten Kinderwunsch ist
Auf den ersten Blick würde man nicht unbedingt einen Zusammenhang mit der Atmung und dem Kinderwunsch sehen. Doch, wie wichtig sie ist und welche Auswirkungen sie auch auf unsere körperliche und emotionale Gesundheit hat, werde ich gerne im folgenden erläutern.
Was genau passiert, wenn wir atmen und wie funktioniert es?
Grundsätzlich ist es ja so, dass wir uns keine Gedanken darüber machen, ob und wie wir atmen. Denn es passiert ja einfach so. Rund 20’000 Mal pro Tag atmen wir ein und aus! Bei der Einatmung bewegt sich das Zwerchfell nach unten, der Brustkorb vergrössert sich, die Lungen dehnen sich aus und füllen sich mit Luft. Den Sauerstoff, den wir in unser System einatmen brauchen wir, damit er über den Blutkreislauf zu den Zellen befördert wird, die Stoffwechselvorgänge aktiviert und sich in Energie umwandeln kann, die wir und unsere Organe zum leben brauchen.
Mit der Ausatmung hingegen befreit sich der Körper vom verbrauchten Sauerstoff, der in Kohlendioxid (sozusagen ein Abfallprodukt) umgewandelt wird. Gleichzeitig kommt bei der Ausatmung das Zwerchfell wieder nach oben und der Brustkorb nach innen.
Das Zwerchfell hat einen Einfluss auf unsere weiblichen Organe
Bei vielen Menschen ist die Region um das Zwerchfell und vor allem auch dem Solarplexus (Zentralnervengeflecht zwischen Rippenbogen und Bauchnabel) sehr angespannt. Dies hat nicht nur einen Einfluss auf die körperliche Funktion, sondern wirkt sich auch auf der emotionalen Ebene aus. Eine grosse Aorta, welche das Blut aus der linken Herzkammer in den grossen Blutkreislauf leitet, passiert Solarplexus und Zwerchfell. Gleichzeitig kommt das verbrauchte Blut aus den Organen über eine Vena cava zurück zum Herzen. Von der Aorta gibt es eine Abzweigung auf ca. Bauchnabelhöhe, die rechts und links zu den Eierstöcken, bzw. beim Mann zu den Hoden führt. Es ist essentiell, dass der Blutfluss von der Aorta aus ungehindert ist und somit diese wichtigen Organe stets mit frischem Blut und Sauerstoff versorgt werden können. Das garantiert ihre optimale Funktionalität! Das heisst also, wenn das Zwerchfell angespannt ist, kann auch der Blutfluss nach unten, bzw. der Rückfluss nach oben eingeschränkt sein. Und dies wiederum hat einen direkten Einfluss auf die Qualität von Eizellen und Spermien.
Was kann man gegen verspannte Zwerchfellmuskulatur tun?
Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Zwerchfell bewegt wird. Um überhaupt herauszufinden, wie es funktioniert, kannst Du Dich einfach mal auf den Rücken legen und Deine Hände unter Deine Rippenbögen legen. Atme nun ganz tief ein und spüre, wie Dein Zwerchfell sich nach unten bewegt und gleichzeitig Deine Rippen sich nach aussen dehnen. Wenn Du dann ausatmest, kommt das Zwerchfell wieder nach oben und die Rippen nach innen. Versuche nun ganz bewusst einige Male hintereinander ein- und auszuatmen. Konzentriere Dich dabei darauf, das Zwerchfell zu spüren und vor allem auch loszulassen. Du kannst natürlich auch die Region um den Solarplexus mit leichten, kreisenden Bewegungen massieren. Ebenso die Zwerchfellmuskulatur, die direkt unter den Rippenbögen liegt. Alles, was ausserdem Bewegung in das Zwerchfell bringt, ist förderlich. So wie lachen, singen, tanzen etc. Da das Zwerchfell sowohl die Aorta, als auch die Vena Cava umschlingt, ist es sehr wichtig, hier Entspannung hineinzubringen. Wie bei jedem Muskel ist auch beim Zwerchfell Elastizität gefragt. Deshalb wird ja auch beim Sport empfohlen, die Muskeln nach dem Training zu dehnen, damit sie flexibel und elastisch bleiben. Und natürlich hilft eine Bauchmassage hier auch sehr gut, um die Durchblutung optimal anzuregen.
Welche Auswirkungen hat ein angespanntes Zwerchfell auf unsere Emotionen?
Häufig ist es uns gar nicht bewusst, dass wir sehr viel Spannung vor allem im oberen Bereich unseres Oberkörpers haben. Das Zwerchfell ist sozusagen die Trennlinie zwischen Brustkorb und Bauchraum. Gerade wenn wir unter Stress stehen, Angst haben oder traurig sind, verkrampfen wir uns vor allem im Brustkorb-Bereich. Die Atmung wird flacher, bzw. wir atmen meist nur noch oberflächlich und nicht mehr in den Bauch hinein. Das heisst, das Zwerchfell wird nur noch sehr wenig bewegt und somit bauen sich immer mehr Spannungen und auch Druck auf. Wir fühlen uns eingeengt, haben manchmal sogar das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. Es kann eine Situation entstehen, in der wir blockiert sind und dementsprechend auch nicht mehr agieren können. Dies wiederum lässt ein Gefühl von Beklemmung, noch mehr Angst, Unsicherheit und Ohnmacht entstehen. Das heisst, die körperliche Ebene hat Auswirkungen auf die seelische und umgekehrt.
Wie wir mit der Atmung wieder eine Balance finden können
Eine bewusste Atmung kann nicht nur auf der emotionalen Ebene helfen, sondern auch auf der körperlichen. Beobachte Dich einmal, wie Du reagierst, wenn Du z.B. unter Stress stehst. Atmest Du noch regelmässig, oder hältst Du sogar zwischendurch die Luft an? Gerade das Ausatmen hat nicht nur eine physische Auswirkung, sondern wir können damit auch negative Emotionen von uns wegatmen. Probiere dies mal aus, wenn solche Gefühle in Dir aufkommen. Atme tief ein und konzentriere Dich dann auf die Ausatmung. Stell Dir dabei vor, wie Du alles, was Dich belastet und Dir Sorgen macht, mit der Ausatmung loslässt und von Dir regelrecht wegatmest. Du kannst das auch gerne mit inneren Bildern begleiten. Vielleicht helfen Dir Farben oder auch ein bewegliches, fliessendes Element. Es könnte ein Wind sein, der das, was Du von Dir wegatmest mitnimmt. Oder ein Fluss, in den Du Deine Aengste mit der Ausatmung hineingibst. Was immer für Dich stimmt und passend ist. Du wirst dabei bemerken, dass Du nicht nur ruhiger, sondern auch weicher wirst. Die ganze Körpermuskulatur kann sich entspannen, die Blutzirkulation wird verbessert und Du kannst wieder in die Balance kommen.
Atemübung für Deinen Kinderwunsch
Wenn Du gerne schwanger werden möchtest und es bis jetzt noch nicht geklappt hat, dann kennst Du das Gefühl von Spannung sehr gut. Der Bogen zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Traurigkeit, Ratlosigkeit und manchmal sogar Wut ist ein wiederkehrendes emotionales Auf und Ab. Gerade deshalb ist es wichtig, Möglichkeiten zu finden, in denen Du zur Ruhe kommen und wieder Kraft und Mut tanken kannst.
Lege Dich bequem auf den Rücken und nimm nun Deine Hände und leg sie auf die Eierstockregion in der Leistengegend. Atme nun tief ein und stell Dir dabei eine positive Energie vor, die Du zu Deinen Eierstöcken lenken möchtest. Wiederum kannst Du eine Farbe wählen, oder auch Licht, einen Sonnenstrahl oder was immer für Dich passend ist. Wenn Du nun ausatmest, lenke diese Energie direkt zu Deinen Eierstöcken. Beobachte, wie Deine Eierstöcke diese positiven Schwingungen in sich aufsaugen. Stell Dir vor, wie all die kleinen Eizellen, die darauf warten zum Leben erweckt zu werden, sich recken und und darüber freuen, so viel Licht und positive Kraft zu bekommen. Erkenne auch, wie stark und gesund Deine Eizellen sind und freue Dich darüber! Mach diese Uebung immer wieder. Vor allem dann, wenn Du merkst, dass Du traurig bist, das Vertrauen in Deinen Körper verlierst und zweifelst. Du wirst sehen, dass Dir diese Atemübung verbunden mit positiven inneren Bildern nicht nur auf der körperlichen Ebene hilft, sondern sie wird Dich auch in Deiner Seele stärken.
Ganz herzlich
Roberta
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