Den weibliche Monatszyklus verstehen27.02.20

Weiblicher Monatszyklus und Kinderwunsch

Die vier Jahreszeiten des weiblichen Zyklus’

Der weibliche Monatszyklus ist auch vergleichbar mit den vier Jahreszeiten. Wenn wir darauf Rücksicht nehmen, sorgfältig und achtsam mit uns, unserem Zyklus und unserem Körper umzugehen, können wir vieles daraus lernen und gewinnen.

Für viele Frauen ist der Menstruationszyklus eher ein unangenehmes Uebel, welches aber akzeptiert werden muss. Besser noch, man versucht es so weit wie möglich unsichtbar zu machen. Sowohl nach aussen; dem familiären oder Arbeits-Umfeld, als auch nach innen; uns selbst gegenüber. Wenn Schmerzen da sind, nimmt man eine Tablette, wenn die Periode einsetzt, verschliesst ein Tampon, das Fliessen der Weiblichkeit.

Welchen Einfluss hat die Erziehung auf unseren Umgang mit der Weiblichkeit?

Viele Frauen erzählen mir, dass ihre Menarche (erste Menstruation) kein Freudentag war für Sie. Damit einhergehend kursieren immer noch sehr viele Mythen, die uns zum Teil auch durch unsere Erziehung und das familiäre Umfeld weitergegeben werden. Kann sein, dass unsere Mutter oder eine ältere Schwester oft negativ über die Periode gesprochen hat. Oder wir haben auch mitbekommen, dass diese mit Schmerzen und Unwohlsein verbunden ist. In gewissen Kulturen gelten Frauen während ihrer Tage auch als „unrein“ und dürfen an bestimmten Aktivitäten nicht teilhaben. Auch der Umgang mit dem Menstruationsblut ist für viele junge Frauen sehr schwierig. Sie empfinden es als eklig, schmutzig und schämen sich. Natürlich gibt es heutzutage sehr viel Literatur zum Thema und auch das Internet bietet eine Unmenge an Informationen dazu. Doch dies ersetzt nicht den persönlichen Zugang über eine nahestehende Person und damit den Eintritt in die Welt als Frau und vor allem auch als fruchtbare Frau. Denn genau dies ist natürlich mit dem Beginn der Periode ein grosses Thema. Ab jetzt könnte eine junge Frau ja auch schwanger werden. Deshalb ist nebst den körperlichen Beschwerden auch eine mögliche Schwangerschaft ein ebenso grosses Schreckensszenario. Nicht nur für die junge Frau, sondern auch für ihre Familie. Somit empfinden die meisten Frauen die Menstruation als etwas, das sie über sich ergehen lassen müssen und selten als etwas positives.

Die drei Phasen des weiblichen Lebens

Für uns Frauen kann unser Lebenszyklus in drei wichtige Abschnitte eingeteilt werden. Die Kindheit, die rein physisch betrachtet bis zur Pubertät reicht. Die fruchtbare Phase, während der wir Kinder empfangen und gebären können. Und als letzter Teil die Menopause und damit das Ende der körperlich fruchtbaren Zeit. Jede dieser drei Phasen ist geprägt von besonderen Herausforderungen und vor allem auch auf der körperlichen Ebene deutlichen Veränderungen. Jeder Eintritt in eine neue Lebensphase ermöglicht es uns auch, uns neu kennenzulernen und uns auszurichten. Die Pubertät ist sicher die grösste Schwelle. Denn hier fehlt es uns noch an Erfahrungen und an Reife, um alleine mit dieser grossen Umstellung klarzukommen. Deshalb ist es so wichtig in diesem Uebergang gut und liebevoll begleitet zu werden. Der Schritt von der fruchtbaren Zeit in die Wechseljahre vollzieht sich ja genauso wenig von heute auf morgen. Auch die Pubertät ist ein längerer Prozess, in dem sich der Körper der jungen Frau verändert und das Einsetzen der ersten Blutung ist dann praktisch der Paukenschlag. Auch die Menopause verläuft sehr ähnlich. Es kann über Jahre dauern und mit mehr oder minder starken Begleiterscheinungen verbunden sein. Hier gibt es keinen so deutlichen Paukenschlag, wenn die letzte Blutung verklungen ist. Denn meist wissen wir nicht so genau, ob das nun wirklich das allerletzte Mal war. Doch alle drei Lebensphasen bergen grosse Wachstumsmöglichkeiten in sich, die uns als Frau in uns selbst festigen und begleiten können.

Die erste „Jahreszeit“ des Monatszyklus: Winter

Betrachten wir nun den Zyklus der Frau nochmals genauer und welche Bedeutung die vier Phasen haben. Der Start ist der erste Tag der Menstruation, dann, wenn das Blut richtig zu fliessen beginnt. Wenn wir von einem durchschnlittlich langen Zyklus von 28 Tagen ausgehen, können wir in etwa jeweils 7-Tage-Schritte anwenden. Ds heisst also vom 1. Bis zum 7. Tag ist oder sollte eine Phase des Rückzugs sein. Denn unser Körper ist in dieser Zeit sehr intensiv am arbeiten. Die Gebärmutter reinigt sich, indem sie die Schleimhaut, die sich im Monat zuvor aufgebaut hat, wieder abstösst. Dies ist ein sehr wichtiger Prozess! Denn je besser dieser vonstatten geht, desto einfacher kann sich die neue Schleimhaut wieder aufbauen. Viele Frauen haben in dieser Zeit Schmerzen oder Krämpfe und haben sowieso das Bedürfnis nach mehr Ruhe. Und genau dies sollten wir uns und unserem Körper auch geben. Deshalb ist diese erste Phase auch vergleichbar mit der Jahreszeit Winter, in der auch die Natur ruht. Wir sollten uns in den Rückzug begeben, unseren Körper arbeiten lassen und ihn auch dabei unterstützen. Wärme, gutes und kräftigendes Essen, kein Sport und wenig äussere Aktivitäten helfen uns dabei. Auch können wir diese Tage nutzen, um gut für uns zu sorgen, Dinge in der häuslichen Umgebung zu erledigen, oder auch einfach zu faulenzen, zu schlafen und Energie zu tanken.

Die zweite „Jahreszeit“ ist der Frühling

Wenn die Periode aufgehört hat, fühlen sich die meisten Frauen auch wieder besser. Die Energie kommt zurück und wir haben auch wieder Lust etwas zu unternehmen. Diese Phase des Zyklus kann dem Frühling zugeordnet werden. Auch in der Natur ist das erkennbar. Triebe und Knospen zeigen sich und wollen ans Licht. Wachstum ist angesagt. Genauso tut es auch unser Körper. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich langsam wieder auf und auch in den Eierstöcken beginnen die Eizellen aufgrund der veränderten Hormonsteuerung zu wachsen. In dieser Zeit können wir uns wieder nach aussen orientieren. Unsere „Fühler“ ausstrecken und erste Schritte auch auf neuen Wegen ausprobieren. Doch der Frühling ist auch eine Zeit, in der es noch kühl sowohl am Abend als auch am Morgen ist. Das heisst im übertragenen Sinne, wir sollten diesem Aspekt Rücksicht tragen und auch unsere Aktivitäten nach aussen in Massen halten. Eine Balance zwischen aussen und innen ist hier ratsam und auch für unseren Körper und unsere Seele das Beste. Die zweite Phase dauert in etwa vom 7. – 14. Tag.

Start in die dritte „Jahreszeit“; dem Sommer

Mit dem Eisprung um den 14. Zyklustag beginnt ebenso fulminant die dritte Phase; nämlich der Sommer. Der Körper hat sein Ei freigesetzt und vielleicht kommt es sogar zu einer Befruchtung und Schwangerschaft. Die Gebärmutterschleimhaut ist vollständig aufgebaut und bereit, ein Nest für das Kind zu bieten. Wir sind auch von der Energie her in der Blüte und Fülle unseres monatlichen Geschehens. Genauso, wie die Natur im Sommer. Alles blüht, grünt und präsentiert sich in der schönsten Pracht. Es ist ein Fest für alle Sinne. Die Tage und auch Nächte sind lau und warm. Wir sind vor allem nach aussen orientiert und halten uns gerne in der freien Natur auf. Die Unternehmungslust ist in dieser Zeit am grössten. Ständig ist etwas los. Die Eindrücke und Gelegenheiten sind mannigfaltig. Durch die langen Tage und auch die Hormone sind wir weniger müde und fühlen uns so ausgeglichen und lustvoll, wie kaum in den anderen Zyklusphasen. Diese Zeit können wir so richtig geniessen und hier auch Kräfte tanken für die bevorstehenden „Jahreszeiten“, die wieder in den Rückzug gehen. Vom ca. 14. – 21. Zyklustag sind wir also in der Phase der ausgesprochenen Fülle.

Die letzte „Jahreszeit: Der Herbst

Mit Beginn der letzten „Jahreszeit“, dem Herbst, setzt auch langsam der Rückzug wieder ein. Ein bisschen vergleichbar ist der Herbst auch mit dem Frühling, was die Balance in unserem Leben anbelangt. Doch im Gegensatz zum Frühling mit einer nach vorne und aussen strebenden Energie, ist diese beim Herbst wieder nach innen gerichtet. Noch ist die Natur in voller Pracht. Doch mit jedem Tag schwinden die Blätter, die Tage werden kürzer und kühler und auch die Farben verändern sich. Zwischen dem ca. 21. – 28. Zyklustag sind auch wir wieder ruhiger. Falls es zu einer Befruchtung gekommen ist, spüren wir vielleicht schon die ersten Anzeichen der Veränderung. Aber auch ohne Kinderwunsch bemerken die meisten Frauen dass ihr Körper sich für den „Winter“ vorbereitet. Die Tiere in der Natur sammeln jetzt nochmals möglichst viel Futter, um die kalte Zeit gut zu überstehen. Auch wir sollten dem Sorge tragen und uns rüsten für die nächste Phase. Nährstoffreich und vor allem warm essen und trinken. Auch sollten wir uns warm anziehen. Denn auch wenn die Tage zum Teil noch sehr sonnig und warm sind, können die kalten Winde uns schaden und auch unserem Körper, der vielleicht schon ein Kind in sich trägt, schwächen. So bereiten wir uns für den immer wiederkehrenden Zylus der weiblichen Natur vor.

Diese Betrachtungsweise des weiblichen Monatszyklus kann dabei helfen, sorg- und achtsamer mit unseren Ressourcen umzugehen. Doch in erster Linie geht es hier um die Wertschätzung unserem Körper gegenüber und damit wieder mehr in Einklang mit sich selbst zu kommen. Sich dem Rhythmus der Natur zur Verfügung zu stellen und mit diesem „Tanz“ unsere Verbindung zu unserer Mutter Erde zu stärken. Denn nur in ihr und somit in uns selbst sind wir sicher, geborgen und geführt.

Herzlichst Alles Liebe

Roberta

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