Wie wir unsere Yoni pflegen können09.09.19

Yoni-Pflege

Intimhygiene- und pflege – Ein wichtiger Aspekt der weiblichen Selbstfürsorge

Für Frauen ist ihr Intimbereich häufig mit negativen Aspekten behaftet. Es beginnt in der Menarche (Beginn der ersten Menstruation und Entwicklung der äusseren Geschlechtsorgane) und begleitet uns durch unser gesamtes Frauenleben. Gleichzeitig ist es auch der Bereich, der uns Lust verschaffen kann mit einer erfüllten Sexualität. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist natürlich die Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt eines Kindes. Es passiert also unglaublich viel, was grösstenteils von der Natur gesteuert wird. Doch vieles davon ist uns unangenehm, macht uns Probleme oder wir schämen uns gar dafür. Deshalb ist es auch häufig so, dass wir unserem Intimbereich wenig, bis gar keine Aufmerksamkeit schenken. Ausser, etwas stört, schmerzt oder macht uns Sorgen. Doch wie wichtig es ist, dafür zu sorgen, dass wir uns auch in unserer Intimzone wohl, gesund und gut fühlen und wie schön es auch ist, sie zu pflegen, ihr Aufmerksam- keit zu schenken und ihr und somit sich selbst etwas Gutes zu tun, möchte ich im folgenden etwas erörtern.

Das zwiegespaltene Verhältnis von Frauen zu ihrer Vulva und Vagina

Ja, Vulva und Vagina sind nicht dasselbe! Unter Vulva versteht man die äusseren Geschlechtsorgane einer Frau; nämlich die grossen und die kleinen Schamlippen, die Klitoris, der Scheidenvorhof und die Bartho- lin-Drüsen. Vagina bezeichnet wiederum die inneren Geschlechtsorgane; also Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter. Natürlich gibt es da noch einige andere Benennungen, sowohl medizinischer Art, als auch umgangssprachlich. Wie nennst Du selbst Dein „Schatzkästchen“? Oder Dein Partner?

Für uns Frauen besteht der grösste Zwiespalt darin, dass uns unsere Vulva und Vagina sowohl Lust, als auch Schmerz bereiten. Lust, in der Sexualität und Schmerz während Menstruation und Geburt. Natürlich gibt es auch andere Momente in unserem Frauenleben, die Schmerzen und Unwohlsein damit verbinden. Wenn z.B. eine Infektion vorhanden ist, eine Operation gemacht werden muss etc.

Dazu kommt ausserdem noch, dass auch heute noch in vielen Kulturen die Genitalien der Frau als etwas schmutziges angesehen werden und im äussersten Extrem sogar verstümmelt werden, damit die Frau ja keine Lust empfinden kann. Auch für uns westliche Frauen ist der Besuch beim Gynäkologen oder der Gynäkologin nicht gerade ein Highlight. Viele Frauen schämen sich, haben Angst vor einer möglichen Diagnose oder empfinden die Untersuchungen als schmerzhaft.

Manche Frauen haben sogar Angst oder es ist für sie eine Hemmschwelle, ihre Vulva und Vagina anzu- schauen. Gerade in der heutigen Zeit, wo vieles perfekt sein „muss“, wird auch vor unserer Weiblichkeit nicht Halt gemacht. Intimoperationen nehmen stetig zu. Frau möchte auch „da unten“ schön sein. Doch gibt es nicht dieses weise Sprichwort: „Schönheit lieg im Auge des Betrachters“…. Wenn wir uns und unseren Körper schön finden und ihn mit liebevollen Augen und liebevoller Zuwendung betrachten, macht uns das stark UND schön!

Was kann ich für mich und meine Weiblichkeit tun?

Es gibt einiges, was wir Frauen für unsere weibliche Gesundheit, unser weibliches Selbstverständnis und für die Pflege unserer äusseren und inneren Geschlechtsorgane tun können.

– Beckenbodenübungen

– Wenn überhaupt, dann das richtige Duschmittel für die Intimzone

– Einölen oder –cremen der Vulva

– Sitzdampfbäder oder Yoni Steams

– Natürliche Vaginalzäpfchen mit Kräutern und ätherischen Oelen

– Die richtige Unterwäsche

– Tampons, Binden und co.

Genauso, wie die meisten Frauen wert auf ihr Aeusseres legen, ihr Gesicht eincremen, den Körper peelen und massieren, sollten wir es auch mit unserer Intimzone tun. Ihr gebürt genauso viel Aufmerksamkeit und Pflege. Schliesslich hängt ja auch ein grosser Teil unseres Wohlbefindens und unseres weiblichen Selbstbewusstseins daran! Und natürlich nicht zu vergessen, unserer Gesundheit!

Yoni-Selfcare

Yoni kommt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich „Ursprung“, was ich sehr schön finde. Es ist der tantrische Begriff für die weiblichen Genitalien (Vulva und Vagina). Ursprung heisst auch, dass in und aus der Yoni das Leben entsteht; Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Und ganz wichtig: Sowohl männliches, als auch weibliches, denn wir alle kommen von diesem Ursprungsort. Es gibt dafür keine Grenzen, weder geschlechterspezifische, kulturelle, wie auch religiöse!

Beckenbodenübungen:

Der Beckenboden ist für uns Frauen äusserst wichtig, denn er ist einerseits anatomisch gesehen der Boden der Beckenhöhle und gibt uns damit Stabilität und Halt. Nicht nur nach einer Geburt ist es wichtig den Beckenboden zu stärken, sondern sollte es für alle Frauen ein Thema sein. Natürlich ist es auch so, dass die Spannkraft des Beckenbodens im Alter nachlässt, was oft eine Blasenschwäche zur Folge haben kann. Soweit muss es aber nicht kommen. Denn wenn Frau früh genug anfängt regelmässig ihren Beckenboden zu trainieren, ist dies nicht nur förderlich für die weibliche Gesundheit und Anatomie, sondern hat ebenso einen direkten Einfluss auf unser Sexleben. Ein kräftiger Beckenboden hilft uns dabei, den Penis besser zu spüren. Wir können auch damit spielen und unsere Muskeln während des Geschlechtsverkehrs anspannen und wieder loslassen. Das ist nicht nur für den Mann spannend, sondern auch für uns Frauen erfüllender.

Am besten man trainiert den Beckenboden täglich. Ich empfehle dies z.B. mit einem Hilfsmittel zu machen. Heute gibt es schon einige Tools, die man verwenden kann, wie z.B. Elvie oder kGoal. Aber auch ein Yoni-Ei oder Kegels können helfen den Beckenboden besser zu spüren und zu trainieren.

Du wirst nach einer gewissen Zeit bemerken, dass sich auch Deine Haltung verändert und Du ein besseres und sicheres Gefühl hast. Ein starker Beckenboden gibt uns nicht nur innerlich, sondern auch äusserlich mehr Selbstbewusstsein und Stabilität!

Duschmittel:

Ich empfehle auf Duschmittel im Intimbereich zu verzichten, denn es ist eigentlich nicht nötig. Unsere Vulva und auch die Vagina reinigen sich von selbst. Deshalb genügt Wasser. Falls Du Dich damit aber unwohl fühlen solltest, kannst Du – aber sehr sparsam – eine basische Seife oder ein Duschgel benützen, welches aber unbedingt nur äusserlich angewendet werden sollte. Und auch nicht mehr als 1x täglich.

Einölen- oder Cremen der Vulva:

Wie oben schon erwähnt, sollten wir auch unsere Intimzone täglich pflegen. Das heisst am besten 2x täglich, so wie wir auch unser Gesicht eincremen oder unsere Zähne putzen. Nach dem Duschen und abends vor dem schlafen. Damit erhältst Du die Elastizität der Haut, Du beugst Irritationen und Trockenheit vor und gleichzeitig ist das pflegen unseres „Schatzkästchens“ auch ein wichtiger Teil der weiblichen Selbstfürsorge. Du kannst z.B. morgens eher ein Oel verwenden, weil das länger hält und geschmeidiger ist. Abends dann eine Creme oder ein Gel. Ich liebe die Produkte von Femisanum (www.femisanum.com), welche ich selbst seit vielen Jahren verwende. Aber es gibt auch inzwischen in einigen Apotheken und Drogerien, die spezialisiert sind auf Naturheilkunde und natürliche Produkte für Frauen im Sortiment haben. Auch da könntest Du Dich beraten lassen.

Sitzdampfbäder oder Yoni-Steams:

Eine wunderbare Möglichkeit uns nicht nur Gutes zu tun, sondern sich auch eine kurze Auszeit zu nehmen, während der wir meditieren können oder einfach die Zeit und Ruhe für sich geniessen. Die Anleitung hier- für findest Du in diesem Blog: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/maya-abdominal-massage-und-maya-medizin/

Natürliche Vaginalzäpfchen:

Auch unsere Vagina braucht Pflege. Auch wenn ich vorher erwähnte, dass sie sich selbst reinigt. Aber durch unseren Alltag, Menstruation, Geburt, Sexleben, Infektionen etc. wird sie doch sehr beansprucht. Deshalb sollten wir auch ihr regelmässig etwas Gutes tun. Nach einer Infektion, einem Pilz oder auch nach einer oralen Antibiotika-Einnahme empfiehlt es sich eine Kur mit Vaginalzäpfchen zu machen, welche Milchsäurebakterien beinhalten, um die natürliche Flora wieder herzustellen und sie dabei zu unterstüt- zen. Zur Pflege und zum allgemeinen Wohlbefinden 1-2x pro Woche ein Vaginalzäpfchen mit ätherischen Oelen oder Kräutern verwenden. Ebenfalls zu finden bei Femisanum oder in einer Drogerie/Apotheke. Die meisten dieser Ovuli beinhalten Frauenpflanzen wie Frauenmantel, Rose, Lavendel usw. und sind Balsam und Jungbrunnen für unsere Vagina.

Die richtige Unterwäsche:

Unterwäsche ist grundsätzlich für unser Frauen ein grosses Thema. Einerseits sollte sie zwar bequem, aber gleichzeitig auch sexy und verführerisch sein. Man sollte aber diese beiden Bereiche voneinander trennen, denn meist sind sie nicht miteinander kompatibel…!

Idealerweise solltest Du Slips tragen, die aus Baumwolle oder einem anderen natürlichen Material sind. Synthetische Stoffe lassen unsere Haut nicht atmen, wir schwitzen vermehrt und gerade im Intimbereich kommt dann keinerlei Luft hinzu, was zu Irritationen führen kann und auch z.B. Pilzinfektionen begüns- tigt. Die Slips sollten bequem und nicht zu eng geschnitten sein. Versuche ebenfalls, wenn Du zuhause bist, auf Unterwäsche zu verzichten, damit Deine Vulva Luft bekommt!

Für spezielle Anlässe und Momente kannst Du dann auf die sexy Wäsche zurückgreifen, die ja meist aus Synthetik ist. Interessanterweise gibt es kaum erotische Unterwäsche aus natürlichem Material. Für den Alltag allerdings solltest Du versuchen solche Stoffe weitgehend zu vermeiden.

Lies hierzu auch meinen Ratgeber/Blog zum Thema BH’s: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/eine-andere-sicht-auf-den-buestenhalter/

Tampons, Binden und co:

Zum Thema Tampons und der Monatshygiene kannst Du ebenfalls in diesem Ratgeber/Blog ausführlich alles wichtige nachlesen: https://fruchtbarkeitsmassage.ch/tampons-und-co-was-ist-das-beste-fuer-die-frau/

Ich möchte hier aber noch etwas anfügen, nämlich zur Verwendung von Slipeinlagen. Viele Frauen benutzen diese, weil sie sich sicherer damit fühlen. Sie befürchten, es könnte im Laufe des Tages ein Geruch auftreten, oder der Slip feucht werden oder anderes. Dass unsere Vagina natürlicherweise ein Sekret ab- sondert, ist vollkommen normal und sogar wünschenswert. Denn genau dieses Sekret sagt nicht nur etwas über unseren Zyklus aus, sondern es gehört zum natürlichen Reinigungsprozess, den unser Körper damit im Gang hält. Mit einem Baumwollslip ist das auch kein Problem, denn Baumwolle ist saugfähig; im Gegensatz zu Synthetik!

Slipeinlagen sind wie Tampons chemisch gebleicht und meistens auch noch parfümiert, was unsere natür- liche Flora stört und sogar zu Hautirritationen führen kann. Somit sind sie also nicht nur unnötig, sondern auch für unsere weibliche Gesundheit nicht empfehlenswert.

Ich hoffe und wünsche mir liebe Frauen, dass ich Euch einen kleinen Einblick und einige Anregungen dazu geben konnte, wie ihr Eure Weiblichkeit und vor allem Eure weibliche Gesundheit noch besser pflegen könnt und ihr die Aufmerksamkeit schenken, die sie und ihr verdient habt!

Herzlichst Roberta

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